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Interoperabilität – Der Hebel für standardbasierte vernetzte Datenprozesse

Zahlreiche Gespräche mit Kunden, Journalisten und Experten haben mich davon überzeugt, dass die Digitalisierung an einem Wendepunkt angelangt ist. Das rasant anwachsende Datenvolumen hat vielerorts die kritische Masse erreicht, bei der die Quantität in eine neue Qualität umschlägt: Anders als bisher sind digitale Informationen nicht länger nur ein Vehikel zur Prozessbeschleunigung und Optimierung, sondern werden selbst zum wertvollsten Rohstoff für grundlegend veränderte Geschäftsmodelle. Oftmals werden diese neuen Wege mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) beschritten.

Marktanalysten sagen innovativen KI-Technologien jedenfalls eine blendende Zukunft voraus: Allein für Deutschland veranschlagt PwC das zusätzliche Wachstumspotenzial von KI für das Bruttoinlandsprodukt bis 2030 auf mehr als elf Prozent – das entspricht gut 430 Milliarden Euro. Weltweit soll die KI-getriebene Wertschöpfung McKinsey zufolge bis dahin auf 13 Billionen US-Dollar steigen. Googles CEO Sundar Pichai glaubt sogar, dass KI für die Menschheitsentwicklung folgenreicher sein wird als Feuer und Elektrizität.

Keine Zukunftsmusik mehr

Ökonomische Realität ist KI aber schon jetzt. Zu den bekanntesten Beispielen gehören die Bekämpfung von Betrugsfällen mithilfe von Algorithmen im Online-Banking oder E-Commerce, neue Trading-Strategien für den Wertpapierhandel, autonomes Fahren, klimafreundliche Verkehrslenkung in Städten und nicht zuletzt auch neuartige Diagnose- und Präventionsmethoden für die medizinische Versorgung einer alternden Gesellschaft. All diese KI-Szenarien leben von einer flexiblen Zusammenführung heterogener Rohdaten, die aus unterschiedlichsten Anwendungs- und Systemwelten stammen. Genau das ist der Grund, warum wir uns bei InterSystems so vehement für das Thema Interoperabilität stark machen: Proprietäre, in Silos gekapselte Datenstrukturen dürfen den KI-Fortschritt nicht bremsen.

Es wäre allerdings illusorisch zu glauben, man könne sämtliche involvierten Legacy-Systeme kurzerhand durch einen standardisierten Nachfolger ersetzen. Dem steht allein schon der Investitionsschutz entgegen, und nicht für jede Altanwendung bietet der Markt bereits eine standardbasierte Alternative. Vor allem aber wollen viele Firmen mit ihren KI-Vorhaben nicht auf den Abschluss einer meist langwierigen Systemmigration warten. Denn dann liefen sie Gefahr, den Anschluss an den Wettbewerb zu verlieren. Das erklärt den wachsenden Erfolg unserer ganzheitlichen InterSystems IRISTM Datenplattform, die interoperables Datenmanagement mit innovativen Analytics- und KI-Anwendungen vereint.

Der Interoperabilität verpflichtet

Nehmen wir zum Beispiel das Gesundheitswesen: Digitale Vernetzung und neue Services setzen standardbasierte Interoperabilität voraus. Vorhandene Systeme wie KIS, RIS, PACS, PVS, APO oder PDMS müssen Daten problemlos miteinander austauschen können. Zudem sollen sich neue Gesundheits-Apps schnell und unkompliziert in bestehende Systeme integrieren lassen: Mit IRIS for Health bieten wir seit Herbst vorigen Jahres eine interoperable Datenplattform an, die genau dies ermöglicht und App-Entwicklern hilft, die nächste Generation datenintensiver Anwendungen schnell, unkompliziert und standardkonform zu realisieren. Sie unterstützt sämtliche gängigen Standards und Profile – darunter auch IHE, HL7, FHIR und DICOM.

Unser konsequent an Standards orientierter Plattformansatz überwindet historisch gewachsene Systemgrenzen und schützt darin gebundene Investitionen. IRIS for Health richtet sich an alle, die in ihren Applikationen mit medizinischen Daten arbeiten und Interoperabilität für die Analyse ihrer heterogenen Daten benötigen – sei es für klassische BI-Anwendungen oder im Sinne von Machine Learning und künstlicher Intelligenz. Das können medizinische Einrichtungen oder Start-ups, aber auch Labore oder Medizingerätehersteller sein, die Funktions- und Bilddaten verarbeiten und in der Vergangenheit mit ihren jeweiligen IT-Systemen oft an ihre Grenzen gelangt sind. Ein schönes Beispiel für ein Interoperabilitätsprojekt mit solchen Anforderungen ist das SMITH-Konsortium, dem wir in diesem Newsletter einen eigenen Artikel gewidmet haben.

Doch auch außerhalb des Gesundheitswesens spielt Interoperabilität eine zunehmend wichtigere Rolle: Das französische Handels-Unternehmen CFAO konnte seine Interoperabilitätsanforderungen ebenfalls mithilfe von InterSystems Data Platform-Technologien lösen und damit „blinde Flecken“ bei den mehr als 140 Tochtergesellschaften beseitigen. Konkret gelang es CFAO dank der Integrationsfähigkeiten von InterSystems, zahlreiche interne und partnerspezifische Anwendungen wie CRM, POS oder ERP zu integrieren und dadurch ineinandergreifende Geschäftsprozesse einzurichten, die in Echtzeit überblickt werden können. Ein weiterer Pluspunkt: Das Onboarding neuer Partner dauert dank InterSystems nicht mehr sechs Monate, sondern durchschnittlich nur noch zwei Tage. Als Integrations-Backbone für CFAO Retail dient die InterSystems Data Platform auch im Zuge der Kooperation mit Carrefour, einem der weltweit größten Einzelhändler, der inzwischen mehr als 80 Einkaufszentren in Afrika eröffnete. Auch an diesem Beispiel sieht man, dass es heute wettbewerbsentscheidend ist, wie gut und schnell Daten auf heterogenen Umgebungen zusammengeführt und ausgewertet werden können.

Die ersten wichtigen Schritte sind also gemacht und ich freue mich, dass wir unsere Partner an diesem entscheidenden Wendepunkt der Digitalisierung mit InterSystems IRIS optimal unterstützen können.

Herzlichst

Ihre Helene Lengler

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